2007 Riesenferner Gruppe



Jürgen
Heiko
Karsten
Sept.07 Bilder
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Freitag, der 14.09.2007
Nach tagelanger intensiver körperlicher Vorbereitung durch abendliche Besuche diverser Almwirtschaften und einer 2-tägigen Radtour fühlten wir uns fit für eine Hochgebirgstour. Die Planung hierfür verlief etwas chaotisch und war durch Zeitdruck geprägt. Die ursprünglich ins Auge gefassten Routen wurden auf Grund der Schneeverhältnisse in den Alpen verworfen. Nach einem gemeinsamen Weißwurstessen ging es los Richtung Südtirol. Der genaue Verlauf der Tour war uns noch unklar, da es im Internet widersprüchliche Angaben über unser Ziel, die Kasslerhütte, gab. Am späten Nachmittag erreichten wir Rein in Taufers und konnten nach dem Erwerb zweier Karten mit der Feinplanung beginnen. Die Hütte gab es tatsächlich und man konnte sie von unserem Parkplatz auch schon sehen. Und wie es sich für eine Hütte in Südtirol gehört, trägt sie 3 Namen. Vor Ort wird sie als Kasslerhütte bezeichnet, der DAV nennt sie Hochgallhütte und der Italiener bezeichnet Sie als Rif. Roma. Wie auch immer, nach ca. 2 Std. Aufstieg standen wir vor ihr. Eine klassische Berghütte wie es sie immer seltener gibt, in grandioser Lage, mit kaltem Wasser und gutem Essen. Unter Einfluss von Rotwein und auf Empfehlung des Wirtes wurde für den nächsten Tag der Übergang zur Riesenfernerhütte beschlossen


Sonnabend, der 15.09.2007
Für unsere Verhältnisse erstaunlich früh kamen wir von der Hütte los. Der Aufstieg führte vorbei am Malersee und am Tristennöckel (höchster Zirbelkieferbestand Europas) immer Richtung Magerstein. Der viel gelobte Hartdegenweg wurde nur gequert. Und dann lag er vor uns, der Tristenferner, ein ausgestrecktes Firnfeld mit Neuschnee und teilweise beträchtlichen Steigungen. Aus Gewichtsgründen hatten wir alle auf die Mitnahme von Steigeisen und anderer unnützer Sicherungsmittel verzichtet. Karsten und Jürgen wollten diesen Hilfsgletscher vorsichtshalber mit ihren geliebten Grödeln angehen. Durch den nicht allzu tiefen Neuschnee ließ es sich ziemlich trittsicher laufen und irgendwann waren die 3273 m des Magersteins bewältigt. Eine tolle Aussicht auf die Nachbargipfel, den Hochgall und das Schneebiger Nock. In der Ferne sah man den Alpenhauptkamm und Richtung Süden waren die Dolomiten deutlich erkennbar. Tief unter uns lag das Antholzer Tal und zum greifen Nah die Riesenfernerhütte. Während Karsten und Jürgen mit dem Abstieg begannen (inkl. 2h Mittagsruhe), unternahm ich einen Abstecher zum Schneebiger Nock 3358 m. Der Abstieg zur Hütte wurde durch bauchtiefe Schneefelder nicht ganz einfach. Auf 2792 m war das Ziel erreicht und wir konnten zum gemütlichen Teil der Tour übergehen.


Sonntag, der 16.09.2007
Bei sehr schönem Wetter begannen wir mit dem Abstieg nach Rein. Eingerahmt zwischen dem Riesenferner und unseren gestrigen Gipfeln ging es endlos bergab. Zeit kostete uns auch, dass Jürgen seine Form wiederfand und mit dem Fotografieren begann. Endlich im Tal angekommen ging es noch ein Stück bachaufwärts. Wir entschieden uns gegen die Straße und für den Weg über die Wiesen. In Folge dessen mussten wir auf Herden von Jungrindern beruhigend einreden und diverse Zäune mit vollem Gepäck überklettern. Im ersten Gasthof wurden bei einem Bier das Wetter und der Ausblick genossen und für eine der nächsten Touren eine Überquerung des Alpenhauptkammes ins Auge gefasst. Anschließend ging es mit dem Auto zurück über den Brenner