2003 Stubaier Alpen



Jürgen
Heiko

Sept.03 Bilder
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Wir fahren ins Gschnitztal im Stubai, Parken in der Nähe vom Gasthaus Feuerstein


1. Vom Gasthaus Feuerstein 1281m (Temp.35°C!) den Wanderweg vom Sandestal folgend nach 20 min halt zur ersten Blasenverpflasterung, danach zur österreichischen Tribulaun Hütte 2054m. Auf dem Weg zur Pflerscher Scharte 2599m durften wir bei den Raufereien einer Steinbockherde zuschauen. An der Scharte weht ein eisiger Wind, zur italienischen Tribulaun Hütte 2374m, auf der super aufgekocht wird


2. Über Hoher Zahn 2925m zur Magdeburger Hütte 2423m, hier wird vom Hüttenwirt der weitere Weg auf Grund der aktuellen Geländeverhältnisse als äußerst defizil beschrieben. Er kontrolliert erst unsere Ausrüstung, bevor er sein OK zu unseren Weiterweg gibt. Zum Stubenferner ohne Steigeisen (wegen 3 Meter Eis) beginnt die Rutscherei, über die südliche Stubenscharte 2931m auf den Feuersteinferner und in bewährter Steileismanier die große Spalte ausgeklettert zur Magdeburger Scharte 3110m. Die Sonne hatte ihr Tagwerk vollbracht, jetzt wurde es richtig gut. Wir mussten nun über 3 nur je 3 Meter breite, steile Blankeisbänder queren, als Schmankerl rutschten jeweils etwa im Minutentakt Bergsteigerschwere Geröllawinen die steilen Blankeisbänder hinab. Nun war auch uns klar, warum der Hüttenwirt so ein Trara um den Weg machte. Nach überstandener Gefahr kurz verschnaufen, dann schnell runter zum unteren Hochtrog 2839m. Nach kurzen umherirren mit dem letzten Tageslicht den Weg zur Hütte erraten, 2586m Teplitzer Hütte geschafft!


3. Auf dem Karl-Vogel-Weg zum Becherhaus 3195m, danach zuerst dem Klettersteig, dann einfacherweise den Blutspuren (eines leicht verletzten Alpinisten) zum Wilden Freiger 3419m folgen. Nun auf dem Grüblerferner bergab, es fängt so gemächlich an auf dem Gletscher, daß man sich schon darüber Ärgern könnte, soviel Eisausrüstung mit sich zu tragen. Nach ein paar Schritten wird es etwas steiler, unser Materialärger vergeht, wir legen alles an. Noch ein Paar Meter hinab und wir wissen, daß wir von Spalten nur so umzingelt sind. Die Hangneigung geht inzwischen an die Spaßgrenze. Nach kurzen hin und her vor Spalten und Steilheit wird klar, wir müssen uns an der Geländestruktur orientieren. Das funktionierte bis zur Mutprobe auch ganz gut. Nun baute Heiko einen „beinahe“ Stand und begann zu sichern, jetzt brauchte ich nur noch bergab in die mit Altschnee aufgefüllte Gletscherspalte hineinspringen und darauf vertrauen, daß ich mich nicht verrechnet habe. Sonnst würde es gleich dunkel und nass werden. Als ich unten war, konnte ich sehen, daß die Spalte wirklich gut mit Schnee gefüllt war. Genau an dieser Stelle konnten wir auch Spuren von anderen Bergsteigern finden, ein gutes Zeichen. Nun noch entspanntes Bergabgehen auf dem Gletscher, ein Genuß. Wir gelangen zur Moräne und entledigen uns der Eisausrüstung, leider vergißt bei dieser Aktion Heiko die Steigeisen auch weiterzutragen. 200 Höhenmeter weiter unten bemerken wir den Verlust. Was man nicht im Kopf hat,....Beim letzten Tageslicht stoßen wir glücklich und zufrieden mit einem Bier auf der Nürnberger Hütte 2280m an.


4. Auf komfortablem Weg zum Simmingjöchl 2754m, von da einen Abstecher ohne Gepäck weglos zum Aperer Feuerstein 2965m. Auf dem Rückweg nutzt Heiko die Gelegenheit, im Gletschersee des Simminger Grübl zwischen den Eisblöcken schwimmen zu gehen. Auf der Bremer Hütte 2413m bekommen wir das Winterlager zugewiesen. Das Menü ist grandios.


5. Der Sturm hat Bänke und Tische vor der Hütte wild durcheinander geworfen. Auf dem See im Winterlager bilden sich liebliche Wellen während der Sturmböen. An diesem Tag ist es nicht möglich, zur Innsbrucker Hütte zu gehen. Wir steigen ab über die Loponesalm 1472m, nach Gschnitz zum Auto, Rückreise.